(Figurentheater-) Bühne frei fürs Business – Im Kopf Ideen, im Nacken der Druck...
Shownotes
Zurück aus der Sommerpause – und direkt mit einem kreativen Knall!
In dieser Folge von SELBST.ICH.STÄNDIG. begrüßen Isabell und Adrian den Figurenspieler, Theatermacher und Geschäftsführer des **Figurentheater Fiesemadände im Mottenkäfig e.V. in Pforzheim, Carsten Dittrich. **
Carsten ist nicht nur das Herz hinter dem Figurentheater Fiesemadände, sondern auch ein leidenschaftlicher Selbstständiger, der mit seinem Theater im Mottenkäfig e.V. in Pforzheim kreative Bühnen (im wahrsten Sinne) schafft.
Gemeinsam sprechen sie über: 🎭 den Weg in die Selbstständigkeit als Künstler 📉 die Angst vorm Scheitern und was sie antreibt ✨ die Magie des Figurenspiels – auch abseits der Bühne 🧠 was es heißt, kreative Arbeit mit organisatorischem Denken zu verbinden 🤝 den Wert von Kollaboration, Netzwerken und mutigem Dranbleiben
Carsten gibt persönliche Einblicke in seine Entwicklung vom Solokünstler zum Theatermacher – mit allem, was dazugehört: Selbstzweifeln, Durststrecken, aber auch großen Visionen und echter Begeisterung.
Ein inspirierender Austausch für alle, die sich in der Welt zwischen Kunst, Kultur und Unternehmertum bewegen – oder es vielleicht noch wollen.
Wer Carsten Dittrich und seine KollegInnen jetzt live erleben will, findet auf der offiziellen Webseite den aktuellen Spielplan: www.fiesemadaen.de
Oder hört doch jetzt direkt rein in den "Puppentratsch für Anfänger – FIESEMADÄNDE On Air" – der Podcast von Carsten Dittrich und mit unserem Moderator, Adrian Hoffmann.
➡ Schreib uns auf Instagram @selbst.ich.staendig– wir freuen uns, deine Gedanken vielleicht schon in der nächsten Folge aufzugreifen.
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Deine Isabell & Dein Adrian 🎙✨
Transkript anzeigen
00:00:01: Herzlich willkommen zurück aus der Sommerpause bei SelbstIchStändig.
00:00:06: Adrian, du sitzt mir wieder gegenüber.
00:00:08: Ich freue mich sehr auf unsere neue Staffel, auf unsere zweite Staffel.
00:00:14: Ich freue mich auch sehr, Isabel.
00:00:15: Ich habe dich wirklich auch vermisst, ehrlich mal.
00:00:17: Das ist lieb.
00:00:18: Ja.
00:00:18: Und deinem Gesicht entnehm ich, dass das echt ist.
00:00:21: Ja, das ist so, weil ich zwar im Hamsterrad allein ziemlich blöd.
00:00:25: Jetzt können wir endlich wieder zusammenrennen, dass wir mal auch schneller unterwegs.
00:00:29: Ich glaube, wir werden noch ganz viele Themen haben.
00:00:31: Für jede Sprosse im Hamsterrad haben wir ein Thema mit dem Gepäck, wo wir, glaube ich, aus unserem Hamsterrad berichten.
00:00:37: Und wir werden ja auch viele Menschen hinders Force-Mikrofonen, nachdem aus welcher Perspektive.
00:00:44: extra für euch hier zu uns holen.
00:00:46: Zu selbst ich ständig, weil wir gesagt haben, wir fänden es auch mal schön andere Blickwinkel und auch Gäste mit ihren Geschichten hier bei uns zu haben.
00:00:53: Definitiv.
00:00:54: Da haben wir die Sommerpause genutzt, um ein bisschen zu Brainstrahmen.
00:00:57: Und dann war das eben eine Idee.
00:00:59: Und ich glaube sogar unsere Hörerinnen haben auch den Vorschlag schon mal gebracht.
00:01:02: Mensch, ladet doch mal andere Selbstständige und Unternehmerinnen ein.
00:01:06: Und dann haben wir gesagt, ja, machen wir auf jeden Fall.
00:01:09: Und dann starten wir natürlich mit einem ganz besonderen Gast heute.
00:01:12: Wie haben wir denn da, Adrian?
00:01:14: Es
00:01:14: wird kreativ.
00:01:15: Und vielleicht haben wir ja sogar schon Menschen, die in die Folge... bei seinem Podcast reingehört haben, nämlich Karsten Dittrich ist heute bei uns zu Gast.
00:01:25: Er macht, kann man ja sagen, mit mir auch wieder.
00:01:27: Ich spiele auch irgendwie eine Rolle.
00:01:29: Seinen Podcast, nämlich Fiese Madende On Air, der Puppentrat für Anfänger.
00:01:33: Und was geht's?
00:01:34: Nämlich dort, es geht wirklich für Anfänger um rund um Figuren, Theater.
00:01:38: Er selbst hat ein Theater, was er selbstständig betreibt und wo er auch Vorstellungen eben anbietet für klein und groß.
00:01:45: Er ist nicht nur in seinem Theater, sondern auch on tour und ich treffe... zum Beispiel auch bei Fernsehproduktionen, meistens im Sommer.
00:01:51: Ich würde aber sagen, ganz genau, was er wirklich macht und wofür sein Herz brennt, das darf er natürlich selber vorstellen, weil es wäre ja unfair, wenn ich jetzt alles über ihn erzählt.
00:01:58: Definitiv und deswegen haben wir ihn ja auch eingeladen.
00:02:01: Herzlich willkommen, Karsten.
00:02:02: Danke, dass ich da sein darf.
00:02:04: Ihr könnt aber euch weitermachen.
00:02:05: Ich würde da voll gerne zu.
00:02:06: Nein, nein, nein.
00:02:07: Du bist heute mal nicht nur Konsument.
00:02:09: Und heute musst du auch mal arbeiten.
00:02:11: Apropos Hamsterrad.
00:02:12: Ja, genau.
00:02:13: Apropos Hamsterrad.
00:02:15: Wie viele Podcast hast du jetzt?
00:02:17: Keine Ahnung.
00:02:17: Also, ich habe vorhin schon gesagt, ich hoffe, dass ich das richtige Intro hier jetzt noch auf die Kette kriege.
00:02:22: Also, langsam wird es sportlich.
00:02:23: Aber es macht doch alles wahnsinnig viel Spaß.
00:02:25: Notizen.
00:02:26: Immer notizen.
00:02:27: Immer
00:02:28: gut.
00:02:28: Ja, das stimmt.
00:02:29: Und nicht ins Handy.
00:02:31: auf Blatt Papier.
00:02:32: Bist du ja, das machst du gerne.
00:02:34: Ich mache nichts wie im Handy.
00:02:36: Also ich habe natürlich ein Handy, aber alles was Termine angeht, mache ich tatsächlich alles mit einem schönen, ganz schönen Spiral-Terminkalender, wo ich alles eintrage.
00:02:47: Ich habe lange gebraucht, um einen zu finden, der für mich gut ist.
00:02:51: Ich habe quasi einen, der auf jeder Seite immer eine Woche hat.
00:02:55: Und aber das komplette nächste Jahr hinten drin.
00:02:58: Das heißt, ich kann schon, weil ich ja immer so lange im Voraus klaren muss, kann ich dann da schon die nächsten Termine für das Jahr drauf eintragen.
00:03:06: Dem allem entnehme ich, Carsten, dass du schon sehr lange in der Selbstständigkeit und vielleicht sogar im Hamsterrad drinnen bist.
00:03:13: Ja, das Hamsterrad kenne ich auswendig mittlerweile.
00:03:17: Ab und zu ändern sich die Farben der Sprossen, aber schlussendlich bleibst dabei.
00:03:21: Ja, ich bin jetzt im Moment seit ... ... beruflich selbstständig
00:03:30: und magst du uns mal mit rein nehmen wie denn das ganze kam kam da ein ruf kam da jemand von außen hat gesagt hättest du da lust dazu?
00:03:38: der ruf hat mich schon ereilt als ich kind war bei so einer nonne.
00:03:43: ich habe der ruf ereilt.
00:03:44: wer der pupen spieler.
00:03:47: das hat mich immer schon fasziniert.
00:03:49: ich habe mit pupen sprechen gelernt irgendwie also meine eltern haben mir da schon relativ früh ohne dass es wussten schon alles gegeben, was ich später brauchen kann.
00:04:00: Und das habe ich dann aber selbstständig fortgeführt, schon im Kindergarten.
00:04:05: Da habe ich Puppen gebaut, habe dann alle meine, gerade sozusagen Insassen, alle meine anderen Kinder, die damit in der Gruppe waren, dazu genötigt mir jetzt gefälligstut zu gucken dabei.
00:04:18: Und dann ging es irgendwann spätestens in der Realschule, ging es dann los mit Schauspiel.
00:04:26: Und das wurde dann relativ sehr schnell sehr viel mehr, also auch richtig Hobby mit Passion.
00:04:32: Also stand dann locker über vierzig mal auf der Bühne als Schüler schon, so im Jahr.
00:04:40: Dann irgendwann, was für unsere große Ehre war, wurde mal gefragt, ob wir auch beiden Abendstücken mitmachen wollen.
00:04:45: Da war ich natürlich sofort mit dabei.
00:04:47: Und das Tolle war in dieser Argien, der ich war, haben wir wirklich auch Schülervorstellungen gehabt, also auch morgens, früh schon, also fast schon professionell sozusagen, also morgens eine Vorstellung oder zwei sogar, dann auch mal mittags oder abends noch mal eine.
00:04:59: Und das hat natürlich schon dafür gesorgt, dass ich relativ schnell die Angst verloren habe vor Leuten aufzutreten.
00:05:07: Und da war halt das Tolle, dass damals auch die Zeit war, dass die Lehrer, die da zum Teil mitgespielt haben, uns aber auch... unter euch geben konnten in den Pausen.
00:05:15: Das heißt, wir haben gar nicht viel Schulzeit verpasst, sondern wir haben einfach uns mit Nachhilfe gegeben und dann ging das irgendwie weiter.
00:05:22: Ja, und dann... Also, Puppenspiel hat mich immer in der Zeit schon fasziniert, angefangen natürlich, weil bei der Ausburger Puppen gehst du, wie man sich so vorstellt, aber halt auch der Hohen Schader Kasper, von dem ich ganz viele Kassetten hatte, dank meiner Papa.
00:05:35: Und dann war klar, ne, ich möchte irgendwie so was möchte ich machen.
00:05:39: Und dann hat sich die Gelegenheit ergeben, mal bei dem Tag auf eine Tür so einen Auftritt zu machen.
00:05:45: Mit einem Freund zusammen und wollten da dann auch selber schon gleich verschreiben.
00:05:49: Das haben wir auch getan.
00:05:49: Und da war Jus da jetzt mittlerweile nicht mehr amtierende Baden-Württemberg-Finanzminister dabei.
00:05:58: Herr Stechle, der war damals noch Bürgermeister von Oberkirch und der hat das gesehen nach der Jungs.
00:06:05: Wir planen ein Kulturprogramm in Oberkirch, wollte mit dabei sein und auf einmal waren wir da im Freche Hus und haben mehrmals im Jahr Auftritte gemacht, alles selber geschrieben.
00:06:13: Wirklich tolle Eltern, die uns von beiden Seiten gut unterstützt haben, die uns überall hingefahren haben, weil wir irgendwann tatsächlich auch Anfragen bekommen, mit vierzehn, vierzehn, fünfzehn, dass die uns in der Gegend rumgefahren haben und wir haben dann bei irgendwelchen Tagen auf den Tür gespielt in einem Blumenladen oder einem Autohaus oder so.
00:06:29: Und das war schon cool.
00:06:33: Es gibt nichts Wichtiges, als wenn irgendjemand an dich glaubt und dich da unterstützt und mitnimmt und nicht im Weg steht.
00:06:40: Schön, das heißt, das war eine logische Konsequenz aus allem, was davor war, dass du dich dann auch in die Selbstständigkeit begibst oder was ein mutiger Schritt auch.
00:06:49: Ich glaube, in der Kunst selbstständig zu sein ist immer mutiger Schritt.
00:06:54: weil du hast einfach zu viele Faktoren, die dir keine Sicherheit geben.
00:06:58: Das ist ja auch der Grund, warum man bis heute und auch ich bis heute zum Beispiel nicht einfach zu Saturen gehen kann und sage, ich möchte jetzt diesen Fernseher auf Raten kaufen, dann werden die sagen, nein, denn du bist ja selbstständig.
00:07:12: Und wir
00:07:14: wissen nicht, ob du auch morgen noch diesen Job hast und deswegen kriegst du von uns keine Ratenzahlung angeboten.
00:07:20: So Sachen gibt's halt
00:07:21: auch.
00:07:21: Ja und ich finde es immer spannend, ich weiß nicht ob dir dieser Satz schon begegnet ist, wobei wir drei sind ja eigentlich alle, muss ich einfach nochmal sagen, die Menschen, die ja auch das Geld verdienen, wir haben jetzt kein Produkt in der Hinsicht, aber da hieß es oft schon bei mir von irgendwelchen, es gibt ja auch so Agenturen und so, die dir dann sagen wollen, hier mach mal Dings und so, du musst dein Business skalierbar machen.
00:07:41: Und dann dachte ich immer, ja, das ist ja schön und gut, aber du musst ja auch immer überlegen, was biet ich an.
00:07:46: Also wenn ich jetzt zu dir sagen würde, krass, mach doch mal dein Business skalierbar.
00:07:49: Es wird entspannter, es geht nicht bei dir.
00:07:51: Wie soll das gehen?
00:07:52: Es leben von dir als Künstler.
00:07:55: Definitiv.
00:07:56: Klar, ich arbeite mit vielen unterschiedlichen Kollegen zusammen.
00:08:00: Und die kommen auch in unterschiedlichen Richtungen.
00:08:02: Ich habe bei meinem Theater den Luxus gehabt, also beim Theater Fiesse-Madende.
00:08:08: dass ich jetzt nicht darauf angewiesen war, jetzt nur Stur-Puppen-Spiel zu machen.
00:08:13: Das war allerdings auch ein bisschen schwierig mal nicht mal für die Zuschauer, weil die mich ganz schwer einordnen konnten.
00:08:18: und Leute denken ja gerne Intuplan und ich habe halt nirgends reingepasst.
00:08:22: Was macht er denn jetzt?
00:08:22: Genau, jetzt macht er was mit Puppen auf einmal und macht eine Lesung.
00:08:25: Jetzt macht er auf einmal eine Lesung mit Puppen zusammen.
00:08:27: und was macht er jetzt da schon wieder?
00:08:30: Ich habe dann auch irgendwann Puppen-Spiel studiert in Berlin und natürlich sind die Berliner Einflüsse natürlich auch in meine Arbeit mit rein.
00:08:38: Und der ist dann für den gemeinen Schwarzwälder erst mal Schwerzverdauen.
00:08:43: Das neumotische
00:08:44: Ziegs.
00:08:45: Es
00:08:45: kommen die langange Bombelegereier an.
00:08:48: Echt, das geht nicht.
00:08:50: Ja, es ist schon ein Punkt auch und ich muss auch ehrlich sagen, wir hatten es im Vorgespräch schon mal drüber, auch dieser Druck, wir sind ja da auch vor Menschen, du Isabel, in dem Bereich ich ja auch, du erst recht im Theater da auch abzuliefern und auch die Reaktionen der Menschen, also nicht alle spiegeln uns verbal ersichtlich.
00:09:09: Ist es jetzt was oder ist es nix?
00:09:11: Und das alles irgendwie auszahlen, du musst ja noch Texte und alles auswendig lernen, den Luxus haben wir, das wir zumindest mal ablesen könnten.
00:09:17: Also...
00:09:18: Deswegen meinst du gerne Lesung.
00:09:21: Als Ausgleich.
00:09:22: Ja,
00:09:22: aber ich finde es schon ein wichtiger Aspekt, also auch für dich.
00:09:26: Vielleicht die Frage von meiner Seite jetzt, wie hältst du da deine Balance oder die Waage, damit es dir noch gut geht?
00:09:33: Also, ein Vorteil ist, dass ich wirklich einen Job habe, den ich einfach liebe und bei dem ich weiß, wenn ich den irgendwann nicht mehr machen kann, dann kann man mich auch gleich einsagen, weil dann ist quasi mein Lebensgrund dahin.
00:09:48: direkt aber natürlich die Gefahr, dass man eben nicht oft auf sich achtet, weil es eben auch zu viel Spaß macht.
00:09:54: Und das Nein sagen muss man lernen und das hat lange lange gedauert.
00:09:57: Ich möchte sagen mindestens zehn Jahre.
00:09:59: Manchmal klang es bis heute noch nicht.
00:10:01: Sich auch nicht unter Wert zu verkaufen.
00:10:03: Das kommt noch dazu.
00:10:04: Auch da schaffe ich heute noch nicht immer.
00:10:07: Einerseits, weil Spaß macht, andererseits, weil man auch, das ist ja,
00:10:11: man
00:10:12: gibt ja was, weißt du?
00:10:14: Und die Leuten, du willst ja auch, und hast das Bedürfnis.
00:10:18: den Leuten zu gefallen oder denen ein paar schöne Stunden zu bescheren.
00:10:22: Also klar habe ich ein gewisses Ego, da sich das Brauch auf der Bühne zu stehen.
00:10:26: Wer würde sich nicht über Applaus freuen?
00:10:28: Aber in erster Linie geht es darum, dass schon als Kind war für mich klar, ich möchte da vorne stehen und den Leuten irgendwas zeigen, was ich toll finde und irgendwas, wo die einfach mal sagen können, so und jetzt denke ich nicht an meine Probleme zu Hause.
00:10:42: Und überhaupt den Luxus zu haben, davon leben zu können, ist schon mal toll.
00:10:47: Und dass sie sich das in der Regel meistens auch angucken,
00:10:51: was
00:10:51: man also macht.
00:10:52: Und Carsten, wie gehst du da rein?
00:10:54: Also du gehst mit dieser Intention rein, den anderen eine Freude zu bereiten.
00:10:58: Der Adrian hat es gerade schon ein bisschen angekündigt.
00:11:00: Ganz viele Menschen sind ja nicht in der Lage oder sie sind dann so angespannt oder so fokussiert, dass man in ihren Gesichtern gar nichts lesen kann.
00:11:10: Ist das bei dir auch der Fall?
00:11:11: Gibt's das?
00:11:13: Und wie gehst du dann in der Vorstellung mit um?
00:11:16: Weil wir haben ja trotz, dass wir ganz viele Texte in unserem Kopf haben, haben wir ja immer noch ein bisschen Platz, um nachzudenken, oh, also zumindest ist es bei mir so, gefällst denen denn?
00:11:24: Verstehen die mich?
00:11:25: Können die mir folgen?
00:11:26: Wie gehst du damit um?
00:11:29: Ja, also es gibt ja, also keine Vorstellung ist wie die andere.
00:11:32: Und es gibt so ein paar Stücke, da weiß ich dann zum Beispiel, wenn sie nicht am Anfang gleich lachen.
00:11:40: werde ich schwer haben.
00:11:43: Weiß aber, dass es dann drei Szenen später kommt, der Moment, wo sie hundertprozentig lachen werden.
00:11:49: Wenn sie da auch nicht lachen, wird es ein sehr
00:11:51: langer Abend.
00:11:55: Der Trick ist, es geht aber auch nicht immer, bei jeder Location ist das Publikum erstmal gar nicht so anzugucken.
00:12:01: Aber trotzdem hörst du es ja.
00:12:04: Ich mag mich als Publikum auch nicht.
00:12:06: Ich würde mich nicht mögen.
00:12:07: Ich bin auch an der Nacht nicht gerne.
00:12:09: Und ich kann es total super finden.
00:12:11: Aber ich sitze vorne mit einer versteinerten Mine.
00:12:15: Ist schön, aber...
00:12:16: Ich finde es aber total toll.
00:12:18: Aber das ist, glaube ich, für den Schauspieler von richtig schräglich.
00:12:22: Aber das gibt es Publikum, die sind entweder total gleich auf Rund Acht.
00:12:29: Von Anfang an oder es gibt eben die... Wo du die ganze Zeit denkst du, ich mach irgendwas falsch.
00:12:34: Das kann das nur teilen mit mir als im Warm-up, weil ich muss ja da raus.
00:12:38: Da sind die noch alle am Schlüssel suchen und irgendwie noch keine Ahnung.
00:12:41: Ich hab noch Durst, ich hab noch Hunger, wo ich jetzt WC.
00:12:44: Und dann komm ich da raus zwischen zwei Blumenkübel und soll dann sagen, ja, herzlich willkommen hierher.
00:12:49: Jetzt
00:12:50: hat mal bitte alle hier sofort Stimmung und rastet aus.
00:12:52: Und das ist echt immer der Moment, wo ich denke, oh Gott, was mach ich, wenn da keiner reagiert.
00:12:58: Und dann geht es halt dann auch bei sich zu bleiben und wirklich selbstbewusst zu wissen, dass das, was man macht, schön ist und gut ist.
00:13:05: Und also meine Erfahrung zeigt, danach kommen sie ja dann dennoch immer, egal, auch wenn sie mit Versteinerdamien da sitzen und sagen, das war jetzt mal schön.
00:13:13: Da haben sie mich mitgenommen oder hast du mich mitgenommen.
00:13:17: Aber dann in dem Moment dann trotzdem so, ja, hallo, hier bin ich und mir macht es ganz viel Spaß, auch wenn mich gerade alle mit, keine Ahnung, mit einem Traktor Gesicht anschauen.
00:13:27: Und ich so gar nichts lesen kann, aber ihr habt bestimmt auch Freude.
00:13:31: Ja, ja.
00:13:31: Also das ist verrückt, wie die dann manchmal da sitzen.
00:13:34: Das passiert nichts.
00:13:35: Und rasten aber am Ende dann total
00:13:37: aus.
00:13:38: Da hast du halt, glaube ich, oder bei dir den Luxus mit Kinderstücken.
00:13:41: Weil Kinder sind dann doch noch mal oder emotional.
00:13:43: Die sind
00:13:43: vor allem auch sehr ehrlich.
00:13:44: Also wenn du da vorne Kacke ablieferst, dann sagen die das direkt.
00:13:51: Aber dann hast du immerhin eine Reaktion.
00:13:53: Ja, wenn ich auch immer, aber ich habe eine Reaktion.
00:13:55: Aber das... funktioniert eigentlich schon gut.
00:13:58: Also ich glaube wichtig ist eben immer so leicht über die Körpfe drüber zu gucken, nicht direkt in die Augen.
00:14:04: Und dann ist tatsächlich, dann musst du, wie ich immer sage, der Profiknopf gedrückt werden, dann musst du einfach deinen Programm abspulen und wissen, dass du dir selber vertrauen kannst.
00:14:14: Also ich habe zum Beispiel jetzt erst neulich im Sommer eine Premiere gehabt.
00:14:18: Da hatten wir relativ wenig Zeit.
00:14:20: Ich bin aber auch da alleine, neunzig Minuten, nur ich mit dem Moment.
00:14:30: Und dann ist jeder Auftritt, zumindest bei einer Premiere, wie eine Prüfung, so fühlt sich das dann immer an und dann auf sich zu vertrauen.
00:14:44: Also auch wenn es noch Unziehheiten gibt zu wissen, du weißt genau, du kannst im Ernstfall auf dich vertrauen und es wird schon.
00:14:52: Und ihr fällt dann, selbst wenn der Text nicht kommt, es kommt irgendwas anderes, dass da Zuschauer, das ist ja das Tolle, der weist deinen Text ja nicht.
00:14:59: Das lenke ich mir auch nicht mal.
00:15:00: Da ist die oberste Regel im Theater, bei Hauptung ist alles.
00:15:04: Ja.
00:15:04: Ja, und das ist bei jedem anderen Schokoladen einfach so, ja, das gehört so, das war schon immer so.
00:15:08: Genau,
00:15:08: richtig.
00:15:09: Und einfach in der Rolle drin bleiben.
00:15:11: und ich weiß ja ungefähr.
00:15:14: was jetzt passieren muss.
00:15:16: Und ob ich jetzt den Satz sage oder einen anderen Satz, das weiß der Zuschauer ja nicht.
00:15:19: Und dann zeige ich etwas anderes und komme trotzdem an mein Ziel.
00:15:23: Genau.
00:15:23: Und die Kunst halt da auch diesen Faden zu halten, dass die Leute das eigentlich kaum merken, dass es eben jetzt nicht so war.
00:15:29: Ich weiß noch, wo ich bei dir war beim Brandner Kasper Stück.
00:15:32: Da habt ihr die Lichterkette da aufhängen wollen und die gelandet.
00:15:35: Das hat einfach nicht gehalten an dem Tag.
00:15:37: Warum auch immer.
00:15:38: Und ihr habt es so sympathisch, wie wenn es zum Stück gehört, eingebaut, dass ich mir gedacht habe, Also da merkt man halt, ihr seid Profis.
00:15:47: Und wir haben manchmal auch den Luxus, dass wir Stücke, gerade Kinderstücke über Jahre und Jahrzehnte spielen können.
00:15:53: Und es gibt so zwei, drei Stücke, da weiß ich einfach, es gibt so gewisse Sollbruchstellen.
00:15:58: Also wenn was passiert, passiert es an dieser Stelle.
00:16:00: Und mittlerweile weiß ich für jede dieser Stellen eine Notlösung.
00:16:03: Also wie ich spielerisch damit umgehe, dass keiner das merkt.
00:16:07: Oder sie merkt es und sagt dann... Ja, cool, also da hat er sich gut rausgewirrt.
00:16:12: Ja gut, ich wusste das ja nur, weil ich das Stück schon mal gesehen habe.
00:16:14: Ja, ich glaube alle anderen haben das nicht gecheckt.
00:16:16: Dass das nicht zum Stück gehört.
00:16:17: Also, Hut ab.
00:16:19: Das ist natürlich auch das Schöne bei dir, dass so viele in deinen Stücken Routinen hast, die du immer wieder spielst.
00:16:28: Wie machst du es, dass es dir nicht langweilig wird?
00:16:31: Oder dass nicht eine zu große Routine reinkommt, sodass es irgendwann... Für dich nicht mehr, dein Feuer nicht mehr brennt.
00:16:39: Also einerseits ein großer Teil ist tatsächlich Abwechslung.
00:16:45: Das ist ganz wichtig.
00:16:48: Und was auch wichtig ist, ist, dass man auch in der Vorstellung selber, die man auch schon zum hundertsten Mal spielt, noch irgendwas findet oder irgendwas sagt, was man auf einmal noch mal während dem Sprechen anders wahrnimmt.
00:17:06: Und über so Sachen freue ich mich dann, wo ich dann auch nach zehn Jahren denke, ach jetzt habe ich das, so kann man es auch sagen, stimmt.
00:17:13: Ach, das kriegt dann eine ganz andere Bedeutung.
00:17:15: So Sachen sind immer ganz, ganz nett.
00:17:18: Und was auch immer schön ist, gerade bei Kindervorstellungen, ich stehe wirklich so oft auf der Bühne, dass ich jetzt nicht mehr jedes Mal Lampenfieber habe.
00:17:25: Also tatsächlich habe ich Lampenfieber relativ selten.
00:17:29: Aber wenn ich dann eben denke, jetzt rutsch ich dann in die Routine rein, dann kann es sein, dass ich mich zum Beispiel an die Kasse stelle.
00:17:36: und einfach nur zugucken, wie die Kinder und die Eltern reinkommen.
00:17:39: Und wenn ich dann sehe, dass die Kinder sie schon wochenlang darauf freuen, dass sie jetzt dieses Stück sehen, dann krieg ich auch Bock.
00:17:46: Oder eben zum Beispiel heute Abend habe ich eine Vorstellung und da werden dann auch wieder sechszig Leute vor mir stehen.
00:17:51: Und es ist halt zwanzig Uhr, im Sommer spiele ich das Stück, einundzwanzig Uhr, da ist der Tag eigentlich rum.
00:17:56: Eventuell saß ich auch schon mal kurz auf dem Sofa und muss mich dann wieder hochqueren.
00:18:00: Dann stelle ich mich dann kurz vor der Vorstellung erst mal vor den Spiegel und grins mich selber an.
00:18:05: Weil das Hirn gar nicht mitkriegt, ob das jetzt gespielt ist oder nicht, sondern ach, da freut er sich.
00:18:10: Das hilft, aber vor allen Dingen hilft eins, nämlich dann zu sehen, dass die Leute Bock drauf
00:18:15: haben.
00:18:16: Und wenn die Spaß haben, kriege ich den automatisch auch und dann wird der Abend eh super.
00:18:21: Schöner Impuls, vielen Dank.
00:18:22: Mega erfinden, echt.
00:18:23: Zu schauen, was ich den anderen geben kann und was die denn davon mitnehmen.
00:18:28: Und wie du sagst, selbst wenn du es schon hundertmal gespielt hast, die hören's.
00:18:33: Wahrscheinlich meistens zum ersten Mal und für die ist es dann was ganz Besonderes, sei es für Kinder, aber auch natürlich für Erwachsene.
00:18:39: Ja, das ist auch ein Job, den kannst du nur mit Spaß
00:18:42: machen.
00:18:43: Und ich kann das auch nur spielen, meistens zumindest, wenn ich es selber auch Spaß daran habe.
00:18:48: Gerade, ich meine, klar, für Kinder geht ein Stück, fünf, vier, sieh Minuten, das kriegst du irgendwie rum, aber neunzig Minuten alleine.
00:18:55: ist echt ein Ding.
00:18:56: Vor allen Dingen draußen Open Air, auch jetzt in so einer Jahreszeit, so Oktober, November, es ist nicht gerade warm und alle anderen stehen auch und frieren ein bisschen, weil sie sich, obwohl sie wissen, dass Open Air es nicht richtig angezogen haben und dann musste halt gucken, dass da der Spaß da bleibt und das ist eine Herausforderung, aber es macht eben auch tierisch Spaß und das klappt.
00:19:17: zu den
00:19:19: Spaß ist, finde ich, ein sehr gutes Stichwort, weil wenn man natürlich jetzt von draußen drauf schaut, was du machst, dann könnte man ja denken, wow, der Karsten hat immer nur Spaß und ich weiß das jetzt schon, aber du spielst ja nicht nur von Freitag bis Sonntag und hast die restlichen Tage frei.
00:19:40: Wie sieht so eine Woche bei dir aus und integrierst du da denn auch Pausen für dich, sodass der dass deine Gesundheit beispielsweise oder deine Kraft, die man ja immer in der Selbstständigkeit braucht, dass die auch noch ein bisschen Platz haben im Alltag?
00:19:55: Ich habe es mir pausen immer ein bisschen schwer gehabt.
00:19:58: Viel Jahre.
00:20:00: Tatsächlich, bis Corona, wie ich dann gemerkt habe oder kurz vor Corona, Corona war dann fast die Rettung, wenn es auch erstmal nicht so aussah.
00:20:08: Aber dadurch, dass es so viel Spaß macht.
00:20:12: habe ich mich lange gar nicht darum gekümmert, ob ich Pausen brauche.
00:20:17: Ich nehme die schon irgendwie aber fast so nebenbei.
00:20:22: Also spiele selten Montags, Dienstags ist jetzt anders.
00:20:26: Jetzt habe ich ein festes Haus in Forzheim.
00:20:28: Da wird zum Beispiel wenn unter der Woche Montags, Dienstags gespielt.
00:20:32: Was mir aber gut reinpasst, ich arbeite nebenbei noch beim Marottefiguren Theater Karlsruhe und die spielen zum Beispiel unserer Woche mit für's Donnerstags.
00:20:41: Und so ist es eigentlich ziemlich gut, so kann ich es gut managen.
00:20:46: Vielmehr lange sehr schwer und jetzt sind es eher viele kleine Inseln, die ich mir schaffe.
00:20:50: Versuche mit dem Montag immer so ein bisschen frei zu halten, wo ich dann immer Dinge tue.
00:20:57: Ich versuche, ein Hobbyleben aufrecht zu erhalten.
00:21:00: Das gelingt mir mal mehr mal weniger gut.
00:21:03: Ich bin tatsächlich noch in einem Vorstand von einem Verein
00:21:07: sehr aktiv.
00:21:08: Ja, war auch noch in einem anderen Verein Vorstand.
00:21:11: Das habe ich jetzt aber sein lassen als ich das Theater habe, weil dann irgendwann doch mal gut ist und auch dann die Frau irgendwann sagt, wir sind übrigens auch noch da.
00:21:19: Ich habe noch eine kleine Tochter dabei.
00:21:21: Meine Frau hat mir mal nach einer Premiere eine Karte geschickt mit der Wegbeschreibung zu unserer Wohnung.
00:21:26: Da wusste ich dann Bescheid.
00:21:28: Aber ich finde es gut,
00:21:29: dass er es anspricht.
00:21:30: Das hatten wir ja auch schon in der Folge, wo es rund um Beziehungen geht und selbstständig.
00:21:34: Wie kann ich das irgendwie vereinen?
00:21:36: Wie ist das bei dir?
00:21:37: Also, ich meine, da ist es ja wahrscheinlich noch wichtiger, dass ihr da regelmäßige Zeiten miteinander habt.
00:21:41: Also,
00:21:42: ah, habe ich das Glück, dass ich eine Frau habe, die sehr gut alleine klarkommt.
00:21:45: Also, ich auch leider manchmal, wie eine alleinerziehende Mutter, das darf man nicht vergessen so.
00:21:49: Und ich versuche dagegen anzukämpfen.
00:21:53: auch ohne schlechtes Gewissen zur Arbeit zu gehen, was auch nicht immer leicht ist, weil natürlich die Tochter dann irgendwann sagt zu Papa, warum gehst du jetzt schon wieder weg?
00:22:00: Also das ist schon manchmal echt hart und ich hatte auch eine Zeit, wo ich dann auch nicht immer pünktlich kam, weil ich mich dann auch ganz schwer von meiner Tochter trenne konnte.
00:22:10: So und dann noch, naja, ich muss jetzt einfach gehen und geht nicht anders und komm, wir drücken uns doch mal so.
00:22:16: Das ist schon schwer und es war auch in der Ehe mal vor zwei Jahren wirklich knapp.
00:22:23: So, wo dann irgendwann meine Frau doch gesagt hat, jetzt muss ich auch mal was wieder für mich tun.
00:22:29: Weil es ist schön, wenn du immer so viel Applaus kriegst und so.
00:22:31: Aber ich bin halt auch noch da und ich bin nur zu Hause und pass nur aus Kind auf.
00:22:35: Ich habe keine Hobbys, mir nichts.
00:22:37: Und jetzt ist so der Moment, wo ich jetzt dann versuche, zurückzuschrauben.
00:22:41: Problem ist halt, dass ich nur bis zu einem gewissen Punkt schrauben kann.
00:22:47: Weil ich dann, sondern dass du wieder aufpassen musst.
00:22:50: ob ich noch genug Geld verdiene.
00:22:51: Also Freizeit haben wir schön, aber ich habe eben auch in meinem Job Zeiten, wo ich relativ wenig spiele.
00:23:00: Ich hatte schon Monate, da habe ich keine Ahnung, im Dezember zwölftausend Euro verdient und im August sechshundert.
00:23:07: Und da muss man einfach gucken und schauen, dass man dann trotzdem noch bei dem gerecht wird irgendwie, so gut wie es geht.
00:23:15: Wir jetzt aber tatsächlich uns dann auch Hilfe geholt haben.
00:23:18: Sehr gut.
00:23:20: War mein Wunsch tatsächlich zuallererst, weil ich dann doch dachte, nee, das muss doch irgendwie gehen.
00:23:28: Wir haben zum Glück auch nur zwei Sitzungen gebrauchen.
00:23:30: Nach der zweiten meinte der Therapeut, warum seid ihr eigentlich hier?
00:23:33: Wirst du eh schon alles?
00:23:37: Wir sind dann noch ein drittes Mal hin, weil ich gesagt habe, ja, aber Sie stellen andere Fragen.
00:23:40: Ja.
00:23:41: Und das finde ich interessant, weil ich will mal behaupten, wir wissen vieles schon, was man machen sollte.
00:23:46: Ja, und nur dann kommt der Alltag so viel zum Hamsterrad.
00:23:49: Und natürlich ist es immer mal noch mal interessant, noch einen Impuls von draußen zu bekommen, jemand, der halt dann da wirklich reinbohrt, auch wenn es mal unangenehm ist.
00:23:55: Ja, ja.
00:23:56: Aber nur dann bewegt sich was.
00:23:57: Ja, und vor allem auch nur dann hält man das Hamsterrad ja auch wirklich mal an und sagt, stopp, jetzt muss ich mal aussteigen und mal schauen, was ist denn außerhalb.
00:24:05: meines Hamsterrates noch so im Leben unterwegs, so wie du jetzt gerade erzählt hast.
00:24:09: Ja, aber
00:24:10: man lebt dann nur noch vor sich hin und es gibt Phasen, das ist halt beruflich einfach so, wo ich dann meine Frau, sag mal, November, Dezember sehe ich die, wenn ich morgens aus dem, eigentlich wenn sie aus dem Bett geht oder dann Tschüss sagt und ich sehe sie dann abends mit dem Rücken, wenn sie, wenn ich ins Bett steige.
00:24:27: So, das wissen wir aber und dann geht man das mal, okay, da müssen wir jetzt irgendwie durch und dann ist sie auch wieder gut irgendwann.
00:24:33: Nützen wir zum Beispiel eine Verein, das ist ein Fastnachtsverein.
00:24:37: Sie hat dann schon noch Verständnis, wenn ich beruflich weg bin.
00:24:42: Wenn ich dann hobbymäßig weg bin, dann ist dann irgendwann auch gut.
00:24:44: Verstehe ich, kann ich sehr gut nachvollziehen.
00:24:47: Bei mir hat tatsächlich die Partnerschaft ein bisschen Ruhe reingebracht in die Selbstständigkeit, weil ich dann plötzlich nicht mehr alleine war und gemerkt habe, okay, klar, also wenn ich eine Beziehung haben möchte, dann darf ich auch da Energie investieren, weil ich bekomme ja auch ganz viel zurück.
00:25:02: Und da war dann der Punkt, dass ich gesagt habe, okay, ne, Hundert Serimonien im Jahr sind einfach zu viel.
00:25:08: Ich mache hier eine Grenze und hier eine Grenze.
00:25:09: Sonntags ist ab jetzt immer frei oder jetzt Zeit, wenn wir zusammen sind.
00:25:14: Und für mich war es tatsächlich eher entlastend oder tatsächlich auch mal, ich habe ein Hund.
00:25:19: und war ja dann quasi alleine ziehen für den Hund.
00:25:22: Und er kann ihn jetzt auch ab und an mal nehmen und von dem her ist es ganz gut, aber nicht so.
00:25:27: trotz merke ich, wenn so volle Wochen sind wie jetzt gerade, dann ist echt schwierig da eine Balance hinzukriegen, weil ich bin in meiner Selbstständigkeit die ganze Zeit am hasseln, hasseln, hasseln.
00:25:40: Dann sehen wir uns abends ab, sag ich jetzt mal, neunzehn Uhr und dann soll ich sagen, so, jetzt bin ich komplett entspannt und alles ist schön und das funktioniert nicht und da sind wir auch gerade echt... ein bisschen um auslohnen, wie kriegen wir das noch besser hin, dass wir dann den Abend auch wirklich entspannt genießen können und nicht noch Tausend Sachen im Kopf haben.
00:25:57: Ja, also es hat auch lange gedauert, bis ich das auch mal verstanden habe, weil eben ich habe ja den Spaß.
00:26:06: Ja, ich bin viel auf der Walz, ich bin viel unterwegs und kriege überall Applaus.
00:26:11: Das hat ja auch sonst auch nicht jeder.
00:26:12: Ich meine, bei dem Bewurkster steht auch keiner da anmacht, klatsche, klatsche, klatsche.
00:26:16: So, ja und dann ist er umgekehrt, dann kommst du nach Hause und da steht dir man sagt so jetzt nimmst du das Kind oder hier übrigens da Milo Eimer bringt er mal kurz
00:26:22: raus.
00:26:23: So was, okay, ganz andere Welt.
00:26:26: Also auch in der Zeit lang, wo ich dachte, Mensch, es fällt mir fast schwer nach Hause zu kommen, weil ich habe so viel positive Erlebnisse unterwegs und alles was ich gerade als Doof empfinde, erlebe ich zu Hause.
00:26:42: Ja, das ist schwierig, dass das dann nicht kippt.
00:26:45: Das zu Hause ist das Böse in Anführungszeit.
00:26:46: Es kippt ja auch.
00:26:49: Und natürlich wird es von der Seite der Frau auch nicht besser, weil die halt denken, super, der ist die ganze Zeit unterwegs.
00:26:54: Lässt mich alleine hocken, ich habe nichts mehr außer Kind und so.
00:26:59: Ich finde auch wieder ein ganz schönes Beispiel dafür.
00:27:02: wie sich Dinge entwickeln, ob wir Energie reingeben oder nicht.
00:27:06: Und da darf man sich immer wieder mal ins Bewusstsein rufen, dass wir halt nur ein gewisses Kontingent an Energie haben.
00:27:12: Vielleicht haben wir in den Hauptmonaten, sag ich jetzt mal, muss man ein bisschen mehr investieren.
00:27:16: Da geben wir dann halt hundertzehn oder mal hundertzwanzig Prozent.
00:27:19: Aber nichts ist da trotz, irgendwo fällt es der dann ab.
00:27:22: Wenn ich hundertzwanzig Prozent in meinen Job gebe, habe ich nichts mehr für mein Privatleben, nicht mehr für meine Freunde, nichts mehr für meine Tiere.
00:27:29: Und da dann zu schauen, okay, selbst in den... stressigen Monaten zu sagen, dann gebe ich trotzdem nur hundert Prozent in den Job und dann noch die anderen zehn, zwanzig Prozent in meinem Privatleben, weil ganz ehrlich, wenn es dann ruhiger wird, bin ich ja sehr dankbar dafür, dass ich alles andere auch noch habe als ich bin.
00:27:45: Immer dankbar, aber dann kann man es viel mehr genießen.
00:27:47: Und da darf man sich dann auch wirklich fragen, okay, was mache ich mit meiner Energie und wie wichtig ist mir denn was?
00:27:54: Prioritäten setzen, dann ist auch die Frage, wo setz ich welche, auch das erst mal auszuloten.
00:27:59: Also, ich meine, bei dir, klar, natürlich dein Businesskasten, du liebst es auf der Bühne zu stehen, klar.
00:28:04: Und gleichzeitig liebst du deine Familie.
00:28:06: Also, wo setz ich da jetzt was, ne?
00:28:09: Ja, ja, und ich habe mal ein Interview gesehen mit Patrick Stewart.
00:28:14: Englischer Schauspieler hat Captain BK gespielt bei Star Trek.
00:28:18: Der hat irgendwann mal gesagt so, wenn man mich fragen würde, ob... Job oder Familie, ich würde mich immer für ein Job entscheiden.
00:28:27: Und zuerst dachte ich,
00:28:28: krass,
00:28:30: wie werden das jetzt bei mir?
00:28:32: Und ich habe dann aber als wirklich kurz das Gespräch an der Trennung war, habe ich dann so erstmal eine Auszeit gebraucht.
00:28:43: Ich muss jetzt mal gucken, muss mich reinfühlen.
00:28:46: Du musst jetzt leider kurz Geduld haben.
00:28:49: Ich muss jetzt wissen, was ich will.
00:28:52: Ich habe mich dann für die Familie entschieden und es war der richtige Entscheidung.
00:28:59: Man muss eben jetzt gucken, wie es die Balance ist.
00:29:03: Also schaffe ich es trotzdem, dass ich versuche mehr Zeit zu nehmen.
00:29:08: Schaffe ich es noch trotzdem, genug Geld zu verdienen?
00:29:11: Oder halt, wo muss ich nach Ostieren?
00:29:13: Ja, ich meine, wir sind ja wieder bei dem Thema.
00:29:15: Du spielst ja nicht nur auf der Bühne eine Rolle im wahrsten Sinne des Wortes, sondern du bist Vater, du bist Partner, Ehemann, wie auch immer, ja.
00:29:22: Das sind ja alles Erwartungen, die auch Damen, die sich daran getragen haben.
00:29:25: Ja, und das war, ich weiß noch, ich war einmal bei so einer Geburtsvorbereitung dabei und da musste man dann hinter seiner Frau sitzen so und irgendwie den Babybauch so in den Händen halten und dann wurde... ein Buch rumgereichten klein, das sollte man dann eintragen, bevor man es selber am meisten Angst hat.
00:29:42: Und da habe ich schon reingeschrieben, ich habe am meisten Angst, dass ich für meine Kind keine Zeit habe.
00:29:47: Oh wow.
00:29:47: Krass.
00:29:47: Okay.
00:29:48: Ja.
00:29:49: Und da habe ich, glaube ich, so ein bisschen geheult dann.
00:29:56: Ja, und man muss aber auch da, glaube ich, an deine Frauen groß ist.
00:29:59: Schautout machen, weil auch das, das hatten wir ja auch schon, Isabelle, wie wichtig das auch ist, wenn jemand einem da auch den Rücken frei hält.
00:30:05: Man muss es aushalten.
00:30:07: Den Rücken frei hält aber auch, was ich sehr gut fand von deiner Frau auch für sich selber eine Grenze zu setzen.
00:30:14: Bis hierhin, aber weiter geht's nicht, weil das hat ja auch dich wiederum zum Nachdenken gebracht.
00:30:18: Und weil ich glaube sonst, wenn man ganz alleine als Selbstständiger zum Hamsterrad unterwegs ist und gar niemand von außen mal sagt, jetzt stopp oder so geht's nicht mehr, dann frennt man vielleicht auch wirklich in Burnout oder... in der Trennung oder in was auch immer, aber weil man dann einfach zu blind ist.
00:30:34: Ja,
00:30:34: und ich war ja in beidem.
00:30:35: Ich war so wohl im Burnout, ohne es zu wissen, als auch eben kurz vor der Trennung.
00:30:40: Das spult sich dann ja hoch, weil du merkst irgendwie eine gewisse Ablehnung von zu Hause.
00:30:45: Da freut sich jetzt aber mal keiner mehr, wenn du kommst.
00:30:50: Na ja, und dann muss man sagen, du bist ja auch viel unter anderem Menschen.
00:30:53: Du bist ja auch mal auf Tour irgendwo unterwegs.
00:30:56: Also nicht nur jetzt irgendwie vor Ort lokal, dass du abends heimkommst, ist auch ein Vertrauensthema.
00:31:02: Na ja, ich bin definitiv...
00:31:03: Ich
00:31:04: bin viel weg und
00:31:06: du kannst ja hier erzählen, was der Willstheoretisch ist und keine Ahnung.
00:31:09: Also krass.
00:31:12: Da vielleicht auch noch mal aus meiner Trauerarbeit.
00:31:14: Es gibt das Buch fünf Dinge, die sterbende Menschen am meisten bereuen.
00:31:19: Und ein Punkt war, ich bereue, dass ich nicht mein Leben gelebt habe.
00:31:24: Aber ganz oben mit war, ich bereue, dass ich zu wenig Zeit mit den Menschen verbracht habe, die ich liebe.
00:31:30: Und gerade bei meinen Trauerfeiern höre ich das so oft.
00:31:34: Wenn die Angehörigen dann erzählen, dann sagen sie, ja, er hat ... viel gearbeitet, aber das ist nicht das, was im Mittelpunkt steht, sondern die gemeinsamen Momente, die Erinnerungen, die sie gemeinsam geschaffen haben.
00:31:45: Und am Ende unseres Lebens werden wir nicht sagen, wir haben eine Million Euro verdient, sage ich jetzt mal, sondern wir haben geliebt, wir wurden geliebt, wir hatten wirklich ein erfülltes Leben.
00:31:55: Und gerade bei uns Selbstständigen ist es halt schwierig, weil die Selbstständigkeit uns ja oft erfüllt.
00:31:59: Das erfüllt
00:32:00: uns.
00:32:00: Das ist
00:32:00: das größere Problem,
00:32:01: aber es erfüllt
00:32:02: uns.
00:32:03: Das ist das Schlimme.
00:32:04: Das ist auch das Gefährliche, weißt du?
00:32:07: Du hast gesagt, du hattest ein Burnout, erst mal gar nicht bemerkt, ne?
00:32:10: Also das passiert ja dann, weil du so in deinen Dings bist, dass
00:32:13: du gar nicht merkst.
00:32:13: Also ich habe es nochmal wahrgenommen, so, ach irgendwie habe ich jetzt gerade kein Bock zu spielen.
00:32:17: Ich meine, das kann schon mal passieren.
00:32:18: Ich meine, ich brauche nicht immer Bock, morgens um sechs Uhr aufzustehen, ins Theater zu wackeln oder irgendwo hinzufahren, aufzubauen und dann hocken da ein paar schreiende Kinder und langweilte Erzieherinnen oder so.
00:32:31: Und dann musst du ja trotzdem spielen.
00:32:32: Und da spiele ich auch mal, wenn ich kein Bock habe, dann... ziehst den Ding halt durch und mal läuft es auf Autopilot und manchmal kriegst du zwischendurch doch dann Lust.
00:32:40: Es gibt schon durchaus Vorstellungen, wo ich anfange und nicht weiß, wie ich am Ende angekommen bin, weil ich mir bei einem Spiel überlegt habe, was muss ich nachher noch alles besorgen?
00:32:50: Was machst du mit dem Mittagessen heute?
00:32:52: Krass, weißt du, du sitzt da und denkst, ach guck mal, da vorne, der
00:32:55: hat dir eine Vorstellung.
00:32:57: Also das passiert so glücklich oft, aber das kommt durchaus vor.
00:33:00: Also gerade wenn ich so im Dezember so dann drei, vier Mal am Tag spiele, bleibt das nicht aus.
00:33:06: Aber da muss dann halt der Profi funktionieren.
00:33:08: Ja,
00:33:09: definitiv.
00:33:13: Wichtig ist schon, es ist sehr zweischneidig, weil es erfüllt uns.
00:33:20: Du willst aber trotzdem deine Freunde haben.
00:33:22: Ich hab zum Glück Freunde, die es irgendwie aushalten und trotzdem mich nicht aufgeben.
00:33:29: Da haben wir alle, glaube ich, die gleichen Freunde bei Komischer Weiswittern.
00:33:37: Ich habe das noch nicht erst wieder gemerkt, dass mir da Leute WhatsApp-Nachrichten geschickt haben, also wirklich aus dem Freundeskreis.
00:33:43: Ich habe die einfach wochenlang nicht beantworten.
00:33:46: Es war mir so unangenehm, aber das habe ich gar nicht gemerkt, dass schon wieder drei Wochen vorbei waren, dachte mir,
00:33:50: Gott, das will ich nicht.
00:33:52: Ich denke auch immer, melde dich doch mal wieder, melde dich doch mal wieder und du tust das doch nicht.
00:33:56: Ne, und teilweise Leute, die wohnt ein Ort nehmt dran, ich brauche fünf Minuten mit dem Auto, ich seh die ein Jahr nicht, und ich denke, das kann doch nicht sein.
00:34:03: Aber das war mir genauso, meine ich sogar zwei Jahre.
00:34:05: Ja, klar.
00:34:05: Und da hab ich dann eben auch diese, naja, meine meine Hobbyvereine, dann hab ich zumindest die irgendwie, aber die hab ich wirklich sehr, sehr lieb geworden in beiden Vereinen.
00:34:17: Aber dann hast du ja noch so, wer ich aus der Jugend kenne, den du einfach wahnsinnig erlebt hast und die wohnen halt... in Mannheim und keine Ahnung wo.
00:34:27: Man ruft sich einmal im Jahr an und vielleicht sieht man sich einmal im Jahr und dann war es das.
00:34:32: Aber das bringt glaube ich so erwachsenen Leben an sich natürlich auch mit.
00:34:36: Jeder
00:34:36: entwickelt sich ja weiter.
00:34:38: Ja und jeder hat dann auch sein eigenes Leben, aber es gibt ja nichtsdestotrotz enge, enge Freunde und wenn ich die lange nicht gesehen habe und mich dann wieder mit denen treffe, dann denke ich mir danach, wow.
00:34:48: Also was für ein Energieschub.
00:34:49: und wie gut tut mir das eigentlich.
00:34:51: und warum?
00:34:52: müssen wieder sechs Wochen, acht Wochen, zwölf Wochen vergehen, bis ich sie wieder treffe.
00:34:56: Und seither haben wir das wirklich gemacht.
00:34:58: Ich gehe nicht, bevor wir einen neuen Termin haben.
00:35:01: Und dann steht der in meinem Kalender.
00:35:03: Wenn wir das mal verpassen, dann gehen wieder Wochen ins Land.
00:35:06: Nicht denk mir verdammt, schon wieder nicht.
00:35:09: Also ich finde es sowieso, da werde ich ja auch schon darüber gesprochen.
00:35:12: Regelmäßig werde ich ja dafür angegriffen, dass man mit mir Termine machen muss als Freund.
00:35:16: Ja, aber es ist so, sonst sieht man sich halt nie.
00:35:18: Und ich meine, du kennst das Dilemma ja auch.
00:35:21: auch, wie sage ich mal, Familienzeit fix in den Kalender ein, weil sonst würde es nicht funktionieren.
00:35:26: Ja.
00:35:26: Das war ein Punkt, den ich gleich sofort geändert habe.
00:35:30: Nach der Therapie habe ich gesagt, okay, wir müssen das so durchziehen.
00:35:34: Das Problem ist, dass ich bei mir Dinge halt dadurch, dass der Kalender so lange im Voraus geht, sehr langsam ändern.
00:35:40: Dann nutzt das nichts meiner Frau zu sagen.
00:35:42: Nächster wird alles besser.
00:35:43: Vergiss es.
00:35:46: Das ist eine super, super gute Überleitung.
00:35:48: zur nächsten Frage, die ich an dich habe.
00:35:51: Wie machst du denn das?
00:35:52: Machst du dir Jahrespläne?
00:35:53: Überlegst du dir, was möchte ich nächstes Jahr machen?
00:35:56: Oder ist es bei dir durch deine Bekanntheit inzwischen ein Selbstläufer, sag ich mal, dass sich der Kalender automatisch fühlt und du dann mit dem Flug gehst?
00:36:04: Sowohl als auch.
00:36:06: Also tatsächlich habe ich den Luxus, dass ich jetzt bei der Marotte, dem Figur in der Atankalsruhe, wert ich von den Mitarbeitern aus dem Büro angerufen, die Fragen, die machen auch die Werbung vorher oder Akquise.
00:36:18: Kannst du das spielen?
00:36:19: Und dann sage ich ja oder nein.
00:36:22: Für meine Kundschaft muss ich selber sorgen, beziehungsweise habe ich jetzt da auch zum Teil, ah, meine Mutter, die im Büro mit tätig ist, aber auch meine zwei Mitarbeiterinnen in Vorzeichen dabei, die machen das für mich.
00:36:35: Und dann fühlt sich der tatsächlich alleine zum Teil auch nicht mehr so gut wie noch vor ein paar Jahren, weil einfach überall das Geld ist, ist knapper wird.
00:36:41: Das merkt man sehr deutlich.
00:36:42: Aber es läuft noch.
00:36:44: Also wirklich kann mich im Moment noch auf hohem Niveau beklagen.
00:36:48: Also da gibt es Kollegen, denen geht es deutlich schlechter.
00:36:51: Und dann natürlich habe ich ja den Zwang alle zwei Jahre spätestens ein neues Stück zu machen.
00:36:57: Und das muss ich gut im Vorhinein planen.
00:37:00: Und da muss ich schon für mich sagen, okay, da mache ich die Premiere, da mache ich diese Premiere.
00:37:05: Und das kann ich steuern.
00:37:09: Auch wenn man natürlich weiß, okay, es ist am besten eine Premiere im Oktober zu machen oder im November, weil da weiß man, da gehen sie wieder ins Theater.
00:37:16: Ich brauche im Sommer keine Premiere machen, da kommt kein Mensch.
00:37:18: Das sage ich mal so mehr halt.
00:37:20: Ja,
00:37:20: auch da muss man ja dran denken, dass man sagt, komm, wir machen im Sommer eine Premiere und dann.
00:37:25: Okay.
00:37:27: Ja, ich also, was würdest du sagen, so aus dem Hamsterrad, das Selbstständigen, aber auch Künstlers, was so vielleicht eine Eigenschaft, wo du sagst, das kann ich richtig gut und eine, wo du sagst, das muss ich nur lernen, weil das darf ich nur lernen.
00:37:39: Noch mehr Nein sagen.
00:37:41: Noch viel mehr Nein sagen.
00:37:45: Was kann ich gut?
00:37:47: Ich glaube, ich kann ganz gut managen.
00:37:49: Lustigerweise, aber nur beruflich.
00:37:52: Also ich komme grundsätzlich privat immer zu spät.
00:37:57: Aber aus so einer Unlust raus.
00:37:59: Ist doch was ich meine.
00:38:00: Aus dieser Unlust nicht nochmal irgendwas geplantes.
00:38:04: Kann ich verstehen.
00:38:05: Nicht
00:38:05: schon wieder einen Termin.
00:38:07: Und dann lasse ich mich gerne ablenken.
00:38:09: Und das Problem ist aber zum Beispiel, wenn ich dann mal so eine freie Zeit habe, dass ich die dann manchmal überreize, weil ich dann nicht mehr vom Sofa hochkomme.
00:38:18: So verdammt, jetzt musst du noch mal, ne, ich mache jetzt noch eine Stunde.
00:38:22: Das hat einen Ratenschwanz bis sonst wann, aber wo ich einfach meine, nee, deswegen, ich gehe zum Beispiel auch relativ spät ins Bett.
00:38:29: Ah, natürlich, weil auch meine Stücke, meist erst um, bis ich mit allem fertig bin, erst um halb, elf, elf zu Hause bin.
00:38:38: Und dann kann ich aber nicht gleich ins Bett nach der Forschung, weil das funktioniert nicht.
00:38:40: Ich habe das probiert, das ist immer eine schreckliche Nacht.
00:38:42: Deswegen brauche ich, egal, auch wenn ich vorher mit Kollegen in der Kneipe war, ich brauche alleine diese eine Stunde.
00:38:49: Und die ist manchmal auch erst um zwei Uhr.
00:38:53: Und vor allen Dingen dieses Gefühl, nein, ich will jetzt noch
00:38:56: wohnen.
00:38:57: Und noch ein bisschen außerhalb der Arbeit leben.
00:38:59: Genau, ich möchte das Gefühl haben, dass ich gerade zu Hause auf meinem Sofa sitze.
00:39:03: Und wenn ich in der Lase popelt, ist scheißegal, aber ich muss jetzt zu Hause sein.
00:39:06: Ja, geht mir ganz genauso.
00:39:07: Also egal, ich werde jetzt nachher heute Abend auch wieder auf dem Event sein.
00:39:10: Ich weiß jetzt schon und wenn ich erst um elf nach Hause komme, ich werde noch eine Stunde wach sein, mindestens.
00:39:15: Weil ich kann, das geht nicht.
00:39:16: Ich brauche noch Zeit für mich.
00:39:18: Definitiv.
00:39:19: Schon spannend, aber auch die Parallel.
00:39:21: Das finde ich immer wieder interessant.
00:39:23: Ich finde es ja beruhigend, ehrlich gesagt.
00:39:25: Ja, ich auch.
00:39:25: Unbedingt.
00:39:26: Unbedingt.
00:39:27: Das ist auch so ein bisschen unser Ansatz, dass wir sagen, okay, bei selbstischständig darf auch ganz offen gesprochen werden, eben über die Seiten, die auch herausfordernd sind in der Selbstständigkeit.
00:39:36: Ganz oft wird von draußen drauf geschaut und ja, bei dir läuft es ja.
00:39:39: Und es ist ja einfach und bei dir wahrscheinlich noch auf den ganzen Tag mit Puppen spielen.
00:39:43: Was soll denn da herausfordernd dabei sein?
00:39:45: Aber genau dieser Ansatz offen und ehrlich zu ... und den anderen dann auch zu sagen, ja hey, du bist nicht alleine mit dem, mit dem du gerade swaggerst, finde ich sehr schön.
00:39:53: Also vielen Dank, Carsten, an dich auch für die schönen Einblicke.
00:39:56: Ich habe im Schnitt habe ich so ein dreizehn Stunden Tag.
00:39:59: Das ist normal.
00:40:00: Ja, genau.
00:40:01: Und ich glaube, dass das auch... Da geht es ja nicht darum, zu sagen, nur wenn ich erfolgreich bin, habe ich diese dreizeh... Weißt du so?
00:40:07: Du hast ja oft, du hast jetzt vorhin gesagt, nur die schönen Zeiten.
00:40:10: Und oftmals wird ja dir auch ein Podcast, muss man sagen, rund um Unternehmertum oder Selbstständigkeit.
00:40:15: Immer nur das Gelbe vom Ei, so macht man es, guck mal, so habe ich es geschafft und so.
00:40:20: Aber keiner sagt dir, was halt dann in diesen dreizehnten Stunden noch alles abgeht.
00:40:24: Was die Menschen nicht mitkriegen.
00:40:26: Ja, du musst die Dinge vorbereiten.
00:40:27: Ich habe diese Woche zum Beispiel auch... vier unterschiedliche Stücke, wo ich aber jetzt schon einen Plan haben muss, wann hole ich was aus dem Lager, wann muss ich was wieder rausschmeißen, dann muss ich aber noch an das denken, an dies denken.
00:40:38: Das muss ja alles zusammenkommen.
00:40:39: Auf der Bühne sieht das alles leicht aus.
00:40:41: Das ist auch unser Job, das es leicht aussieht.
00:40:42: Genau, das ist es.
00:40:43: Wir wollen und müssen eigentlich fast schon den Menschen eine gute Zeit bereiten.
00:40:49: Am Anfang war ich echt beleidig für ein Langsaker-Tür, das kann ich auch.
00:40:52: Mittlerweile denke ich.
00:40:53: Mach.
00:40:54: Das sowieso, aber vor allem denke ich mittlerweile, wenn du das Gefühl hast.
00:40:58: Dass du es auch kannst, mach ich es richtig.
00:41:00: Ja, das stimmt.
00:41:01: Je leichter es aussieht, desto besser.
00:41:03: Ja, weil ich gebe genug Workshops für Erzieher im Bereich Puppenspiel und auch für Armateure und dann weiß ich auch, ach nee, du kannst doch was, weil es ist eben doch nicht so leicht wie es aussieht.
00:41:13: Ja, und das ist die große Kunst.
00:41:15: Absolut.
00:41:15: Ich glaube, das betrifft mich ja auch in der Moderation, dass die Leute denken, da steht ein bisschen hin und quatscht ein bisschen was.
00:41:20: Was glaubst du, das abgeht, wenn ich lesen mache, lesen kann ich auch.
00:41:24: Super, mach mal, zwei Stunden.
00:41:27: Ja, also ich finde es ganz wichtig, dass man da, und deswegen liebe ich auch unser Format, dass man da die ganzen Facetten auch mal zeigt, was heißt, oder du hast jetzt völlig offen und ich danke da auch nochmal ehrlich, erzählt von deiner Familie, wie das war mit deiner Frau und so.
00:41:39: Ja, auch das spielt eine Rolle, nicht nur die Viermal, wo da alles läuft.
00:41:42: Sondern du hast auch noch eine Familie, du hast vielleicht einen Partnerin, einen Partner.
00:41:46: Ja, und das will man auch nicht verlieren, weil wie du sagst, das ist auch das, was einen den Anker gibt, der einen... Auf
00:41:51: tankt auch wieder?
00:41:51: Auf
00:41:52: tankt,
00:41:52: genau.
00:41:53: Und
00:41:53: eben, ich bin auch froh, dass ich jetzt eine Frau habe, zum Beispiel die natürlich A auch alleine sein kann, aber vor allen Dingen auch nicht jedes Interesse hat, was ich habe und mit der ich auch nicht über meinen Job reden muss, nicht weil sie nicht will, sondern weil sie sagt so, sonst ist auch genug.
00:42:10: Und ich mal fragen kann und da habe ich lange auch nicht gemacht.
00:42:14: Wie geht es denn dir?
00:42:15: Was machst du auf deine Arbeit?
00:42:18: Ja, weil natürlich, das ist schon auch eine Gefahr in der Selbstständigkeit.
00:42:22: Da ist der Tag sehr bunt und vielfältig und auch mit vielen Herausforderungen gespickt.
00:42:27: Aber dann ist man so sehr bei sich, dass man oft dann vergisst, beim anderen mal nachzufragen.
00:42:33: Und wenn sie da angestellt sind, so in meinem Kopf ist es oft, ja, die machen ja jeden Tag das Gleiche.
00:42:37: Was definitiv nicht der Fall ist und deren Job ist ja genauso viel wert wie unsere.
00:42:42: Er ist halt anders gelagert.
00:42:43: Und da dann auch nachzufragen und da auch mit echtem Interesse dabei zu sein.
00:42:48: Das ist, glaube ich, auch ein entscheidender Punkt, damit sich das auch die Waage hält.
00:42:51: Absolut.
00:42:52: Und du hast jetzt gesagt, die machen jeden Tag das Gleiche als Vorurteil.
00:42:55: Ich war zum Beispiel lange so, muss ich echt sagen, also sorry an alle, die, wo ich mich vielleicht mal so geäußert habe, dass, wenn sich Menschen da im Angestellenverhältnis oder vielleicht mit weniger Penzungen wie ich mir das zumuten, da bin ich ja selber schuld.
00:43:06: Ja, Sie können ja auch sagen, ich mache einfach ein bisschen weniger.
00:43:10: Dass ich die dann so ein bisschen belächelt habe, wenn die gesagt haben, sie sind kaputt oder sie haben Stress oder so, wo ich mir gedacht habe, wow, krass.
00:43:16: irgendwie auch nicht cool von mir gewesen, dass ich sage, du, du leistest ja lange nicht so viel wie ich.
00:43:22: Nur deswegen darf nur ich Stress haben.
00:43:24: Ja, ja,
00:43:24: genau.
00:43:26: Aber das ist ja generell, wenn man jemanden auf der Straße begegnet, jeder hat sein Päckchen zu tragen.
00:43:33: Und man weiß das nie, aber wenn man eben mal angeschissen wird auf der Straße oder sonst was, der Mensch hat ja auch eine Vergangenheit und hat gerade irgendwas erlebt.
00:43:41: Und das vergisst man dann noch nicht mal, dass da ja auch gerade irgendwo herkommt.
00:43:46: Definitiv.
00:43:47: Unabhängig davon, ob wir selbstständig angestellt sind, wir sind alle Menschen mit unseren Päckchen und da dann auch ein bisschen sanfter in die Welt zu schauen und so sein tut, glaube ich, allen gut.
00:43:56: Auf jeden Fall.
00:43:56: Also wir vergessen auf jeden Fall nicht, Karsten, dass du bei uns zu Gast warst, weil selbst ich ständig, ich glaube an der Stelle, dürfen wir einen kleinen Werbeblock noch schalten für deinen Theater.
00:44:05: Also wenn ihr sagt, wow, das hört sich gut an, Figurnteater, will ich mir mal anhören, anschauen.
00:44:10: Und in Karsten fand ich jetzt auch ganz sympathisch.
00:44:12: Wir haben tolle Abendstücke auch, also wir machen auch nicht nur Kinder.
00:44:15: Theater.
00:44:15: Ein schöner Stückchen-Programm, da brannte der Kaspar und das ewige Leben nach dieser bayerischen Volkssage sozusagen.
00:44:22: Sehr zu empfehlen.
00:44:23: Sage, zu sagen, ja egal.
00:44:26: Oder der Ritter der Kokosnuss von Monty Python zum Beispiel.
00:44:28: Oh, da, was haben wir noch?
00:44:30: Er ist wieder da, die Siedlerparodie, also eine Menge Sachen.
00:44:32: Spannend.
00:44:33: Guckt
00:44:33: mal vorbei und habt Spaß.
00:44:35: Ja,
00:44:35: wir verlinken auf jeden Fall
00:44:37: alles.
00:44:38: Wir verlinken
00:44:39: definitiv, wir verlinken auch zu deinem Podcast, wie Sie mal den O&R, wer da jetzt mal reinhören will, weil es ist ja der Puppentrat für Anfänger.
00:44:45: Das heißt, jeder kann einsteigen, ganz egal auf welchem Stand.
00:44:48: Ob er will oder nicht.
00:44:49: Ob
00:44:49: er will oder nicht, da hört er auf jeden Fall dich wieder, Karsten.
00:44:52: Und er hört, glaube ich, auch mich ab und zu mich dabei.
00:44:56: Ich dräng mich da auf.
00:44:57: Ich krieg so gerne blaues.
00:44:58: Du arbeitest
00:45:00: so gerne.
00:45:01: Ja, ich arbeite so gerne, genau.
00:45:03: Karsten, vielen, vielen Dank fürs dabei.
00:45:05: Hierbei selbst ich ständig.
00:45:08: Danke, dass ich da sein durfte.
00:45:08: Für
00:45:09: dein Weg weiterhin alles Gute.
00:45:10: Für dein Figur und Theater in Vorzeichen.
00:45:13: Montenkäfig.
00:45:14: Darf man an der Stelle auch mal noch mal einen Raum schmeißen.
00:45:16: Fiese Madende.
00:45:18: Alle, die jetzt Spaß hatten am Karsten, schalten jetzt direkt rüber zu Fiese Madende und er.
00:45:23: Definitiv.
00:45:23: Und wir sehen und hören uns sicherlich wieder, Karsten.
00:45:26: Sehr gerne.
00:45:27: Bis bald.
00:45:27: Bis
00:45:28: bald.
00:45:28: Und an euch alle, die hier eingeschaltet haben.
00:45:30: Vielen Dank.
00:45:30: Wir sind zurück bei SelbstIch ständig.
00:45:32: Ihr dürft euch freuen auf alles, was wir jetzt für euch im Gepäck haben und ausgelotet haben.
00:45:37: Und dabei verraten wir noch gar nicht so viel.
00:45:39: Das machen wir beim nächsten Mal.
00:45:40: Genau.
00:45:40: In diesem Sinne.
00:45:41: Tschüss.
00:45:41: Danke.
00:45:42: Ciao.
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